Das Jüdische Museum Gailingen

Das Jüdische Museum Gailingen dokumentiert exemplarisch die jüdische Geschichte in Gailingen und am Hochrhein und die Lebenswelt des Gailinger Judentums, berücksichtigt in kleinerem Rahmen aber auch die jüdischen Landgemeinden im Hegau – Randegg, Wangen und Worblingen. Dargestellt werden die regionalen Verflechtungen der jüdischen Gemeinde Gailingen bis Konstanz/Kreuzlingen, Winterthur/Zürich und Waldshut-Tiengen und die vielfältigen Bezüge zum Judentum allgemein sowie zu Staat und Gesellschaft.

Unter dem Leitgedanken „Heimat Gailingen“ bewahrt die Dauerausstellung die Erinnerung an die jüdischen Mitbürger und deren Anteil an der Entwicklung des Ortes und der Region. Damit macht sie auch den Verlust an Gestaltungskraft für den Ort und den Verlust für die Gemeinschaft bewusst. Natürlich wird auch die Unmenschlichkeit des Zivilisationsbruchs durch Entrechtung, Verfolgung, Deportation und Ermordung der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger thematisiert.

Trotz der Auslöschung der jüdischen Gemeinde in Gailingen ist der Ort bis heute Bezugspunkt der in aller Welt verstreuten Nachfahren ehemaliger Gailinger Juden geblieben. Beispiel hierfür ist der jüdische Friedhof in Gailingen. Bis heute besuchen Nachkommen der jüdischen Familien Gailingen auf der Suche nach ihren Wurzeln.

Das Jüdische Museum Gailingen befindet sich im ersten Stock des Bürgerhauses, des ehemaligen jüdischen Schul- und Gemeindehauses, das 1845-47 gegenüber der Synagoge erbaut wurde. Schon dieser Ort ist von großer Bedeutung und deshalb gleichsam selbst Exponat: das jüdische Schul- und Gemeindehaus war neben der Synagoge der Bezugspunkt öffentlichen Lebens in Gailingen. Ergänzt wird das Museum durch das erhalten gebliebene Ritualbad (Mikwe) im Untergeschoss des Gebäudes und den neu gestalteten Leopold Guggenheim Saal, in dem Kultgegenstände und das Mobiliar des Gebetsraums der jüdischen Gemeinde Kreuzlingen/Schweiz ausgestellt sind.

Träger des Museums ist der Verein für jüdische Geschichte Gailingen e.V.